Erfahrungsbericht - NHA an beiden Augen - Teil 1

Fafner @, Montag, 09. September 2013, 09:52 (vor 3883 Tagen) @ Fafner
bearbeitet von Fafner, Montag, 09. September 2013, 10:16

Anfang Mai sah ich eines Morgens dann urplötzlich ein paar einzelne Blitze im linken Auge bei bestimmten Augenbewegungen, und danach sofort massenweise Glaskörpertrübungen (Schlieren, dicke, unscharfe, bräumliche Flecken, usw.). Die Blitze waren aus heutiger Sicht eher dezent, und nach ein paar Minuten traten sie nicht wieder auf. Nach kurzer Recherche im Netz bin ich auf das Thema Glaskörperabhebung mit der Gefahr der Netzhautablösung gekommen und war sofort alarmiert, weil mein Vater (zwar erst als er über 60 war) wegen einer 6 Mal operierten Netzhautablösung auf einem Auge im Prinzip blind ist.

Etwas ungläubig wartete ich noch einen Tag ab und stellte mich am nächsten Morgen in der Klinik vor (Rechts der Isar, München). Nach zahlreichen Untersuchungen (Pupille lässt sich nicht weitstellen, daher mehrmals Ultraschall) entließ man mich wieder, da keine Netzhautschäden erkennbar waren. Ich fühlte mich für den Rest des Tages wie neu geboren, doch die Freude währte nicht lange: am nächsten Tag, es war natürlich ein Samstag, kam zu den Glaskörpertrübungen einee auffällige Stelle innen an der Nasenseite hinzu, die zunächst in Form eines Kreises farbig schimmerte, und sich dann zum Abend hin zu einem grauen, lichtundurchlässigen Fleck entwickelte. Also wieder ab in die Klinik, und siehe da, abends um 10 Uhr konnte dann ein kleines Netzhautloch diagnostiziert werden. Ich wurde sofort stationär aufgenommen und sollte dann am Montag operiert werden, weil der Chefarzt am Sonntag keinen Bereitschaftsdienst hatte und der Dienstarzt sich nicht an das Auge traute (komplizierte Situation mit engen Pupillen, Linsenlosigkeit, usw.). Im Verlauf des Sonntags, den ich im Klinikum wartend verbrachte, entwickelte sich der graue Bereich im Sichtfeld dann zu einem großen Stück schwarzer Tapete, die bei Augenbewegungen rechts im Sichtfeld hin- und herschwappte.

Bei der Operation stellte sich dann ein Riesenriss von 12 bis 5 Uhr heraus (der sich also innerhalb von 2 Tagen aus einem kleinen Loch entwickelt hatte). Ich erhielt eine ppV, Endolaser, Kryokoagulation und eine Öltamponade. Am nächsten Morgen dann der Schreck: es gab eine Nachblutung (Chefarzt: "gar nicht schlimm, löst sich von allein wieder auf") und ich sah die nächsten drei Wochen lang auf dem Auge kaum Handbewegungen, sondern nur eine dunkelgelbe Wand. Leider konnten die Ärzte während dieser zermürbenden Zeit wegen des Bluts im Auge auch kaum die Netzhaut sehen. Genau vier Wochen nach der OP freute mich mich dann über erste Konturen, die ich erkennen konnte, und der Arzt hatte zum ersten Mal Einblick ins Auge. Leider hatten sich PVR-Membranen gebildet (im Volksmund auch "Narbenbildung", ich mag diesen Begriff überhaupt nicht) mit einer Netzhautablösung unter Silikonöl, und zwar an ganz anderer Stelle, als der ursprüngliche Riss war. Der Schock war groß,aber irgendwie war es auch eine Erleichterung, und das bange Warten über vier Wochen hatte ein Ende.

Die OP am nächsten Tag verlief dann ohne Einblutung, ich erhielt neues Öl und zusätzlich eine Cerclage um das Auge. Innerhalb weniger Tage konnte ich wieder sehen, natürlich unscharf, aber hell und deutlich. Zwei Wochen nach der zweiten OP ging ich langsam wieder zur Arbeit. Je besser die Sicht wurde, umso deutlicher traten jedoch auch verschiedene Merkwürdigkeiten zutage, die mir jedes Mal einen Schreck versetzen. Die Kontrollen in der Klinik ergaben aber immer eine anliegende Netzhaut und nichts weiter. Über die Merkwürdigkeiten (u.a. verschiedenste Verzerrungen, schwankende Sehstärke, dunkle Bereiche, Photopsien, Blitze, usw.) würde ich euch gerne im Forum ein wenig befragen, weil die Ärzte hierzu null- bis maximal einsilbig sind...


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